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Masters of Wine

Das „Institute of Masters of Wine“ (IMW) wurde im Jahre 1955 in London (Großbritannien) durch eine Gruppe von Weinhändlern in kooperativer Zusammenarbeit mit der schon im 13. Jahrhundert gegründeten Londoner Weinhändler-Vereinigung Vintners Company gegründet. Als Vorläufer gilt übrigens der im Jahre 1908 vom berühmten Weinhändler und Weinautor André Simon (1877-1970) gegründete „Wine Trade Club“. Die erste Prüfung zum prestigeträchtigen Titel als „Master of Wine“ fand allerdings schon vorher im Jahre 1953 statt, bei der sechs von 21 Kandidaten gekürt wurden. Das Ziel im Gründungsjahr war, eine spezielle Ausbildung eine anspruchsvolle Qualifikation im britischen Weinhandel zu schaffen und ihm dadurch zu besserer Qualität und Reputation zu verhelfen. Anfangs konnten zu den Prüfungen nur Kandidaten antreten, die eine langjährige Praxis in entsprechender Position in einer einschlägigen Firma oder Institution nachweisen konnten.

Masters of Wine - Logos

Zugelassene Kandidaten

1983 wurden diese engen Bestimmungen gelockert und unter anderem auch Weinautoren zugelassen. Nichtbritische Kandidaten wurden erst ab 1987 akzeptiert. Schließlich wurden auch außerhalb Großbritanniens absolvierte Vorbereitungsseminare erlaubt. Dies ist in den USA und Australien sowie seit 2004 auch an der Weinakademie Österreich möglich. Im Jahre 1992 wurden die Hauptziele des Institutes neu formuliert (Mission Statement), sie lauten nun „Förderung hervorragenden Wissens um den Wein“, „Bildung auf höchstem Niveau“ und „äußerstes Wohlverhalten in der Weinbranche“. Der Studiengang erfolgt großteils in Form von Selbststudium und erfordert drei Jahre. Nach Schulung in Theorie und Praxis bestehen nur wenige Kandidaten die extrem schwierigen und anspruchsvollen Abschlussprüfungen (1 von 4, 5 bis 6 jährlich).

Ablauf der Prüfung

Die Prüfung ist in drei Abschnitte gegliedert. Der erste besteht aus einer theoretischen Prüfung, bei der an vier Tagen über Ausbau, Abfüllung, Transport, Qualitätskontrolle, Marketing, kommerzielle Aspekte und allgemeinem Weinwissen aus aller Welt abgefragt und in Form von drei Essays schriftlich beantwortet werden muss. Der zweite Abschnitt besteht aus einer praktischen Prüfung, bei der an drei Tagen je zwölf verdeckte Weine aus der ganzen Welt blindverkostet, beschrieben, beurteilt und identifiziert werden müssen. Zusätzlich müssen Fragen zu den Weinen bezüglich Qualität und Produktionsmethoden beantwortet werden. Nur bei erfolgreichem Abschluss der ersten zwei Abschnitte muss innerhalb eines Jahres auf Grundlage eigener Forschung ein aktuelles Thema aus der Welt des Weines in Form einer Dissertation mit 10.000 Wörtern (etwa 30 A4-Seiten) aufbereitet werden. Diese Forschungsarbeit muss neue Erkenntnisse im Zusammenhang mit Weinbau bringen.

Master Sommelier (MS)

Eine aus dem Kreis von „Institute of Masters of Wine“ iniitierte Maßnahme war die 1977 erfolgte Gründung des „Court of Master Sommeliers“. Durch eine entsprechende Ausbildung unter besonderer Berücksichtigung der Kombination von Wein und Speisen und erfolgreich ansolvierten strengen Prüfungen kann der Titel eines „Master Sommelier“ (MS) erworben werden. Dem Namen darf „MS“ (à la „MW“) angefügt und beruflich verwendet werden. Siehe dazu im Detail unter Sommelier.

MW-Mitglieder

Im Frühjahr 2022 gab es 420 Mitglieder (davon 141 Frauen) aus 30 Ländern. Diese dürfen hinter ihrem Namen die Abkürzung „MW“ führen. In Österreich gibt es drei, das sind Dr. Josef Schuller, Geschäftsführer der Weinakademie Österreich, der 2008 zum ersten nichtbritischen Chairman gewählt wurde, Roman Horvath, GF der Domäne Wachau, sowie Andreas Wickhoff, GF der Premium Estates of Austria. In Deutschland sind es acht, darunter Markus del Monego (Sommelier-Weltmeister), Frank Roeder (Gründer und GF von MASTERWEIN) und Janek Schumann (Weinhandel, Restaurant). In der Schweiz gibt es mit dem Weinhändler Philipp Schwandner und dem Weinfachberater und Weinautor Ivan Barbic zwei MW. Alle 4 bis 5 Jahre wird ein internationales Symposium mit Schwerpunktthema organisiert. Bisherige Orte waren Oxford (England), Bristol (England), Perth (Australien), Wien (Österreich), Napa Valley (Kalifornien), Bordeaux (Frankreich), Florenz (Italien), Logroño (Spanien) und 2023 Wiesbaden (Deutschland). Eine weitere namhafte Weinausbildung bietet WSET (Wine & Spirit Education Trust).

Logos: © The Institute of MASTERS of WINE

Stimmen unserer Mitglieder

Andreas Essl

Das Glossar ist eine monumentale Leistung und einer der wichtigsten Beiträge zur Vermittlung von Weinwissen. Unter all den Lexika, die ich zum Thema Wein verwende, ist es mit Abstand das wichtigste. Das war vor zehn Jahren so und hat sich seither nicht verändert.

Andreas Essl
Autor, Modena

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